NEUNKIRCHNER MODELL

Antrag an die Mitgliederversammlung des VDR Saar vom 18.02.08Antragsteller: Vorstand
Antrag betr.: Ausweitung des Neunkircher Modells auf alle Erweiterten Realschulen des Saarlandes
Antragstext: Die Mitgliederversammlung möge beschließen:

Der VDR fordert die Ministerin auf, den Modellversuch im Landkreis Neunkirchen auf alle Erweiterten Realschulen des Saarlandes zu Übertragen, um so der Forderung von Eltern, Lehrern und Schülern nach einer stärkeren Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bildungsgängen zu entsprechen.

Begründung:

1. Das sogenannte Neunkircher Modell zielt darauf ab, größere Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen herzustellen. Deshalb wird in den jeweiligen Abschlussklassen differenziert mit dem Ziel, den begabten H-Schülern den Übergang in den M-Zweig zu ermöglichen und den besonders leistungsfähigen M-Schülern den Übergang ins Gymnasium zu erleichtern.

2. Der Wechsel von Klasse 9H nach 9M hätte für Schülerinnen und Schüler den Vorteil, am einmal gewäählten Standort den mittleren Bildungsabschluss zu erwerben, anstatt – wie bisher – auf eine zweijährige Berufsfachschule zu wechseln. Somit wäre auch die Entscheidung für eine berufliche Profilbildung zugunsten einer vertieften Allgemeinbildung um zwei Jahre aufgeschoben.
Dieser Teil des Modells gestaltet sich kostenneutral.

3. Der Wechsel von Klasse 10M ins Gymnasium wird durch eine entsprechende Vorbereitung in Klasse 10 für besonders befähigte Schülerinnen und Schüler der ERS erleichtert. Dieser Teil des Modells erfordert zwar zusätzlichen Lehrerbedarf, der aber zum großen Teil aus den frei werdenden Stunden aufgrund allgemein sinkender Schülerzahlen gedeckt werden kann.

4. Die Zahl der dafür zusätzlich notwendigen Lehrerstunden muss bei einer Ausweitung des Modells auf alle saarländischen Erweiterten Realschulen in vollem Maße beibehalten werden, damit der beabsichtigte Erfolg nicht von vorne herein durch Halbherzigkeit gefährdet ist.

Der Weg zum Abitur über die ERS, der zwar schon immer möglich war und auch von vielen Absolventen eingeschlagen wurde, muss in besonderem Maße gefärdert und nach außen hin augenfällig werden, damit die ERS als Schulform gegenüber der Gesamtschule nicht benachteiligt wird.